Wunder-volle Geschichten erlebe ich mit Orlando

Mein Leben lang glaubte ich, ich muß liebenswert sein, immer freundlich, entgegenkommend und nur nicht auffallen. Bis Orlando und das Leben mich vor kurzem etwas anderes lehrten.

Orlando durfte am Führstrick auf einem schmalen Grasweg grasen. Ich ging verträumt hinter ihm, als er sich plötzlich um 180 Grad drehte und mich umrannte. Ich spührte alle 4 Hufe auf meinem Körper. Es ging  schnell und doch war das Gefühl der Hufe auf meinem Körper intensiv.

Er galoppierte auf die nahe gelegene Straße zu. „HALT“ schrie ich und er stand!

Beim Aufstehen spührte ich eine noch nie gekannte WUT in mir aufsteigen, wußte aber, dass ich mich jetzt beherrschen mußte.

Im Hof band ich ihn an und ließ dann all meine Wut raus. Ich schrie ihn an, meine Augen spühten Blitze vor Zorn und Ärger. Orlando konnte es kaum aushalten. Er wollte weg, versuchte den Knoten zu lösen.

Und dann war alles raus aus mir. Er durfte in seinen Stall. Ich hatte mich beruhigt.

Erst jetzt wendete ich meinen äußeren und inneren Blick auf mich. Da waren keine Brüche, Abrisse oder Quätschungen. Ein paar blaue Flecke, das war alles.

Was hatte das zu bedeuten? In der Kinderserie „Lassie“ kam gegen Schluß immer der Satz „Lassie will uns etwas sagen!“ Genau das fragte ich mich jetzt, „Was will mir Orlando damit sagen?“ Die Antwort kam blitzartig, wie ein Gedankenimpuls.

> Lass nicht auf dir rumtrampeln! <

Das traf mich. Kurz vorher hatte sich ein Mann erlaubt mit Worten auf mir rumzutrampeln und ich war, wie immer, nicht in der Lage eine entsprechende Antwort zu geben. Wie ein hypnotisiertes Kaninchen schluckte ich alles.

Es ist ein wunderbares Gefühl in Freiheit offene, liebenswerte und klare Antworten zu geben. Danke, lieber Orlando!